Werke
Bouquet de Fleurs du Mal
Die Lektüre des französischen Klassikers Les Fleurs du Mal (1857-68) von Charles Baudelaire führte den bildenden Künstler in eine dämonische Bilderwelt, die es zu bannen galt. Parallel zum Leseprozess im Jahre 2011 wurden diejenigen Textstellen herausgriffen, die auf Anhieb besonders bildgewaltig wirkten.
Konrad Tobler schreibt im Vorwort zum 2012 erschienen Buch Bouquet de Fleurs du Mal (Max Hari – Peter F. Althaus, edition clandestin, Biel 2012, deutsch/französisch):
«Von dieser Welt der Blumen des Bösen liess sich der Maler und Zeichner Max Hari in Bann nehmen; relativ spät, sagt er, habe er Baudelaire für sich entdeckt – aber dann erschienen ihm Bilder, Figuren und Figurationen, die er mit Kohle aufs Papier brachte. Als der Kunsthistoriker Peter F. Althaus die Blätter seines Freundes Max Hari sah, löste die Betrachtung in ihm freie Texte aus – ohne dass er, ein guter Kenner Baudelaires, indessen die den Bildern zu Grunde liegenden Urtexte zur Kenntnis genommen hätte. Seine kurzen Texte sind also eigentlich Texte zu den Bildern von Max Hari. So ist das vorliegende Bouquet de Fleurs du Mal eine freie, assoziative Variation zu Les Fleurs du Mal.»
Die Kohlezeichnungen im Format A4 bildeten den Ausgangspunkt für die Gestaltung von schwarzen Bildtafeln aus Holz, die mit der Elektrosäge zeichnerisch bearbeitet wurden. Das Verfahren hatte sich aus dem traditionellen Holzschnitt entwickelt (siehe die mehrfarbigen Beispiele am Anfang). Der Druckstock wurde nicht mehr eingefärbt und zum Druck verwendet, sondern die Holzplatte wurde zu einem selbständigen Werk. Mit der dreizehnteiligen Serie BOUQUET DE FLEURS DU MAL I entstand 2011 eine erste Fassung des Themas in einer wandfüllenden Ausführung.
Im folgenden Jahr konnte im bau4 in Altbüron das über 18 Meter lange Wandbild BOUQUET DE FLEURS DU MAL II dank der Unterstützung von Hildegard und Walter Schär realisiert werden, das 2013 im Kunstmuseum Thun gezeigt wurde.